Plastisch-rekonstruktive Chirurgie

Die Plastische und rekonstruktive Chirurgie befasst sich mit der Wiederherstellung und Verbesserung der Körperformen infolge von Traumata, Krankheiten, angeborenen Anomalien und Tumorerkrankungen, dabei gelten stets die Prinzipien der Form-Funktion und Ästhetik.

Wir bieten unseren Patienten neueste operative Behandlungsmöglichkeiten, kombiniert mit moderner Technologie und den aktuellsten mikrochirurgischen Techniken, an.

Für Ihre Gesundheit arbeiten wir interdisziplinär und multimodal eng mit verschiedenen Fachbereichen der Uniklinik Köln zusammen.

Schwerpunkte

Chronische Wunden - Dekubitus

In der plastischen Chirurgie setzen wir verschiedenartige Techniken ein, um chronische Wunden zu verschließen.

Zu den chronischen Wunden zählen:

  • das offene Bein (Ulcus cruris)
  • das diabetische Fußsyndrom
  • schlecht heilende Wunden bei einer arteriellen Verschlusskrankheit
  • die Druckgeschwüre am Gesäß und am Sitzbein (Dekubitus)

Die Therapie der chronischen Wunden bedarf in der Regel ein mehrzeitiges Vorgehen. Zunächst müssen die Wunden konditioniert werden, um sie dann im Anschluss decken zu können. Hierfür stehen uns verschiedenartige Techniken zur Verfügung, welche von der Transplantation von Spalthaut oder der Verschiebung eines gestielten Lappens, bis hin zu freien Lappenplastiken reichen.

Handchirurgie und periphere Nerven

In unserer Spezialsprechstunde Handchirurgie, periphere Nerven und berufsgenossenschaftiche Handverletzungen werden angeborene Fehlbildungen, erworbene Erkrankungen und Verletzungen der Hand einschließlich des Handgelenkes sowie Schäden der Nerven an den Extremitäten behandelt. Zusätzlich spezialisieren wir uns auf die Erst- und Weiterbehandlung berufsgenossenschaftlicher (BG) Verletzungen der Hand und des Handgelenkes.

Fehlbildungen, erworbene Erkrankungen und Verletzungen der Hand einschließlich des Handgelenkes bedürfen aufgrund der hohen anatomischen und funktionellen Komplexität einer fachgerechten Behandlung.

In Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie decken wir das gesamte Spektrum der Handchirurgie ab und begleiten Sie von der Diagnosestellung über die operative Therapie bis hin zur postoperativen Nachsorge. In unserer Spezialsprechstunde besprechen wir mit Ihnen die diagnostischen Maßnahmen und potenzielle operative sowie nicht-operative Behandlungsoptionen zur Wiederherstellung der Funktion der Hand und Linderung Ihrer Beschwerden. Eingriffe werden abhängig vom Umfang der Operation sowohl ambulant als auch stationär unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt.

Folgende Krankheitsbilder werden behandelt:

  • Komplexe Handverletzungen und Weichteildefekte
  • Frakturen und Luxationen
  • Nerv-Verletzungen
  • Arthrose und rheumatoide Arthritis
  • Morbus Dupytrien
  • Erkrankungen der Sehnen und der Bänder
  • Narben und Tumore der Hand
  • Nervenkompressionssyndrome
Lidchirurgie

Bei Tumoren, welche die Augenlider miterfassen, müssen rekonstruktive Techniken angewendet werden. Dabei handelt es sich meist um Hauttumore der Lider, welche wir resezieren und dann in einem zweiten Schritt mit spezifischen chirurgischen Techniken eine Rekonstruktion der Lider unter funktionellen und ästhetischen Gesichtspunkten vornehmen.

Korrektur von Ektropia an den Augenlidern

Im Rahmen von Fazialisparesen, Hauttumoren, Narbenzügen oder den alternden und erschlaffenden Unterlidstrukturen kann es zu Ektropia (nach außen gewendetes Augenlid) kommen. Mit verschiedenartigen plastisch rekonstruktiven Techniken können wir operativ die veränderte Lidposition wieder ausgleichen und eine funktionelle und ästhetische Rehabilitation wiederherstellen.

Brustchirurgie und rekonstruktive Brustchirurgie

Wir bieten das gesamte Spektrum der plastisch-rekonstruktiven als auch der plastisch-ästhetischen Chirurgie der Brust an.

Als Kooperationspartner des Brustzentrums der Frauenklinik befassen wir uns schwerpunktmäßig mit der plastisch-rekonstruktiven Brustchirurgie.

Im Vordergrund steht der mikrovaskuläre Wiederaufbau der Brust mit Eigengewebe. Dabei bevorzugen wir in erster Linie den freien Gewebstransfer vom Unterbauch mit dem DIEP- oder dem SIEV-Lappen oder dem freien Gewebetransfer von der Unterschenkelinnenseite (TMG-Gracilislappenplastik).

Zweizeitig erfolgt dann die Wiederherstellung der Brustwarze und des Brustwarzenvorhofs sowie die angleichende Korrektur der Form an die gesunde Brust. Dabei stehen uns Straffungsoperationen sowie das Lipofilling zur Verfügung, um die Konturen und die Form der Brust anzugleichen.

Rekonstruktive Chirurgie und rekonstruktive Mikrochirurgie

Im Mittelpunkt der rekonstruktiven Chirurgie und der rekonstruktiven Mikrochirurgie steht die Wiederherstellung der Körperoberfläche nach Tumoroperationen, Unfällen oder angeborenen Fehlbildungen nach den Prinzipien der Form-Funktion und Ästhetik.

Durch den Einsatz modernster Operationsmikroskope sowie der computer-assistierten Chirurgie können wir die Defektsituationen mit verschiedenartigen Lappenplastiken wieder herstellen.

Wir wählen für den jeweiligen Defekt des Patienten das bestmögliche Rekonstruktionsverfahren aus. Dabei besitzen wir große Erfahrungen mit lokalen Lappenplastiken, gestielten Lappenplastiken sowie den freien mikrovaskulär anastomosierten Lappenplastiken. Diese kommen bei uns als Perforatorlappen, myokutanen, fasziokutanen oder adipokutanen Lappen zum Einsatz.

In unserer Klinik kommen folgende mikrovaskuläre freie Lappenplastiken zum Einsatz:

  • Bauchhautlappen (DIEP-Lappen)
  • Gracilis (TMG)
  • Oberschenkellappen (ALTP)
  • Latissimuslappen
  • Radialislappen
  • Osteocutane Fibulatransplantation
  • Serratusfaszienlappen
  • Osteocutanes Scapulatransplantat

Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit dem Brustzentrum, der Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Tumorchirurgie, der Hautklinik, der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie dem Herzzentrum (Herz-Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie).

Rekonstruktive Nasenchirurgie

Infolge von Unfällen und Tumoren kommt es zu ästhetischen und funktionellen Veränderungen des Nasengerüstes und der Nasenform.

Diesbezüglich stehen uns verschiedenartige rekonstruktive Verfahren zur Verfügung, um die Nase zu Rekonstruieren.

Hierzu zählen:

  • Nahlappenplastiken
  • Stirnlappenplastiken
  • freie mikrovaskuläre Lappenplastiken zur Komplettrekonstruktion der Nase
Reanimation und Rekonstruktion des gelähmten Gesichtes - Fazialisparese

Dem Gesicht sowie der Dynamik der Mimik kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Es ist von zentraler Bedeutung für unsere Zufriedenheit, unser Selbstbewusstsein, unser Auftreten und für unsere Selbstwahrnehmung.

Funktionseinschränkungen der Gesichtsnerven aufgrund von Tumoren oder Traumata im Gesichtsbereich haben daher eine besondere Bedeutung. Mit verschiedenen modernen Operationstechniken kann eine symmetrische Gesichtsharmonie wiederhergestellt werden. Dabei stehen uns verschiedenartige Operationstechniken zur Verfügung, um die Asymmetrie des Gesichtes und des Mundwinkels auszugleichen:

  • statische Aufhängung mit fascia lata
  • dynamischer Temporalistransfer
  • dynamisches Verfahren mit mikrovaskulärem freien Gracilistransfer

Die Wahl des Operationsverfahrens wird individuell auf den Patienten abgestimmt. Außerdem bieten wir je nach Anforderungen zusätzlich periocculäre Korrektureingriffe an den Augenlidern an, um den Lidschluss zu verbessern. Gegebenenfalls kommen auch Straffungsoperationen des Gesichtes zur Anwendung, um die Gesichtssymmetrie zu verbessern.

Sternumosteitis - Thoraxwanddefekte

Nach herz-thoraxchirurgischen Eingriffen kann es zu chronischen Wundheilungsstörungen mit einer Entzündung der Thoraxwand kommen. Diese Defekte heilen in der Regel nicht selbstständig zu und bedürfen einer plastisch-chirurgischen Deckung.

Nach der Säuberung der Wunde erfolgt zweizeitig dann der Verschluss mit einem Muskellappen vom Rücken oder der Brustwand. Diese Eingriffe finden in enger Kooperation mit den Kollegen der Klinik und Poliklinik für Herz- und Thoraxchirurgie statt.

Tumore

Sarkome, Hämangiome

Gerade die komplexen Tumorentitäten, wie die Sarkome oder Hämangiome, erfordern ganzheitliche interdisziplinäre Behandlungskonzepte in der Diagnostik und der Therapie.

Diesbezüglich arbeiten wir eng mit den Onkologen, Strahlentherapeuten sowie den chirurgischen Nachbardisziplinen der Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Tumorchirurgie und der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie zusammen, um unseren Patienten die bestmögliche Therapie zu ermöglichen.

Dabei wird jeder Fall in einem interdisziplinären Tumorboard vorgestellt, um dem Patienten die bestmögliche onkologische Behandlung zukommen zu lassen. Anschließend wird die bestmögliche Rekonstruktion streng unter dem Aspekt der Form-Funktion und Ästhetik durchgeführt.

Haut- und Weichteiltumore

Die Haut- und Weichteiltumore kommen in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen als gutartige und bösartige Hautveränderungen vor. Zu den gutartigen Veränderungen zählen die Fibrome, Muttermale, Warzen, Akanthome und Zysten. Zu bösartigem Hautkrebs zählen die Basaliome, Plattenepithelkarzinome und Melanome.

Die Entfernung von Haut-Weichteiltumoren geht häufig mit ästhetischen und funktionellen Einschränkungen einher. Dabei verfügen wir über eine große Bandbreite spezialisierter Operationsverfahren, mit denen wir die Tumorentfernung und Rekonstruktion funktionell und ästhetisch durchführen können.

Je nach Lokalisation und Art der Gewebeveränderungen setzen wir – meist unter lokaler Betäubung – spezialisierte plastisch-chirurgische Operations- und Nahttechniken ein. Bei besonders großen Haut-Weichteiltumoren kommen Hautverschiebungen oder Hauttransplantationen zur Anwendung.

Die Eingriffe bieten wir sowohl in lokaler Betäubung ambulant als auch in Vollnarkose ambulant oder unter stationären Bedingungen an.

Wir arbeiten interdisziplinär und eng mit der Hautklinik der Uniklinik Köln zusammen.

Verbrennungschirurgie

In unserer Klinik werden akute und chronische Verbrennungswunden behandelt (sekundäre Eingriffe), sofern keine Zentrumsindikation besteht. In der Spezialsprechstunde Verbrennungs- und Narbenchirurgie werden erworbene Erkrankungen und Deformitäten durch Verbrennungen sowie alle Arten von Narbenbildungen behandelt.

Zur Verbesserung der Hautstruktur stehen uns verschiedene operative Techniken zur Verfügung. Dabei greifen wir auf folgende Techniken zurück:

  • Gewebeexpander
  • Nahlappenplastiken, Perforatorlappen
  • freie Lappenplastiken  
  • Needling oder Laser (in Kooperation mit der Dermatologie des Hauses)

In der berufsgenossenschaftlichen (BG) Sprechstunde werden die Verbrennungskrankheiten in Kooperation mit den Unfallchirurgen therapiert.