Alterstraumatologie

In dem unfallchirurgischen Fachgebiet nehmen Verletzte höheren Lebensalters einen erheblichen Anteil an der Gesamtzahl aller stationär und ambulant behandelten Patienten ein. Die Kombination aus wiederholten Stürzen und reduzierter Knochenqualität führt hierbei zu den typischen "osteoporoseassoziierten Frakturen" wie etwa des Oberschenkel (Femur)- und Oberarmknochens (Humerus), der körperfernen Speiche am Unterarm, von Wirbelkörpern und auch des Beckens. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Altersverteilung bestimmter Frakturen kann eine relevante Zunahme dieser im Alter häufigeren Frakturen vorhergesagt werden. In der unfallchirurgischen Abteilung der Uniklinik Köln wird versucht, den aktuellen und kommenden Ansprüchen gerecht zu werden und die Abläufe und Umgebungsbedingungen an die älteren Menschen anzupassen.

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Terminvereinbarung

Ambulantes Terminmanagement
Telefonische Terminvergabe +49 221 478-4831

Ort
Chirurgische Poliklinik im Bettenhaus, Gebäude 9, Ebene 0A

Priv.-Doz. Dr.--Leschinger-Tim
Priv.-Doz. Dr. Tim Leschinger

Teamleitung

Operative Verfahren

Bei der Operation beinhaltet dies zum Beispiel den standardmäßigen Einsatz sogenannter "winkel-stabiler" Implantate und Frakturprothesen ("künstlicher Gelenke"). Diese ermöglichen mittlerweile eine frühzeitige oder unmittelbare Vollbelastung und sofortige Mobilisation der Patienten und konnten somit die relevanten Folgen der Immobilisation und zudem die hohe Komplikationsraten früherer Implantate im osteoporotischen Knochen reduzieren. Zudem findet die modernste computergestützte Navigation beispielsweise während Operationen an der Wirbelsäule und des Beckens Verwendung, welche die Patientensicherheit erhöhen konnte. 

Nachbehandlung und Rehabilitation

Neben den operationstechnischen Aspekten wird bei der Behandlung der Verletzten ein ganzheitlicher Behandlungsansatz befolgt und versucht, durch ein vereinheitlichtes Versorgungsmanagement die Selbstständigkeit der Patienten schnellstmöglich wieder herzustellen. Dies beinhaltet mehrere Aspekte. So wird die medizinische Versorgung der Nebenerkrankungen der älteren Menschen (Herzinsuffizienz, Kreislauferkrankungen etc.) in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Spezialisten aus weiteren Fachgebieten in der Klinik sichergestellt und gegebenenfalls Therapien angepasst. Nach der Operation wird eine auf den Mobilitätsgrad vor dem Unfall abgestimmte Mobilisation in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie und Ergotherapie gewährleistet und die häufig längerfristige intensive rehabilitative Nachbehandlung eingeleitet. Zudem wird die Organisation der entsprechenden Dienste, Heil- und Hilfsmittel im Sinne einer sektorenübergreifenden Versorgung mit Hilfe des Sozialdienstes der Klinik sichergestellt und bei Bedarf entsprechende Rehamaßnahmen / Anschlussbehandlungen eingeleitet.

Durch die Verknüpfung und Synergieausnutzung der beschriebenen verschiedenen Leistungsbereiche kann so eine bestmögliche Behandlung der älteren Menschen erreicht werden.